Sonntag, 4. August 2013

[Rezension] John M. Cusick: Girl Parts - Auf Liebe programmiert

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Baumhaus); Auflage: Aufl. 2011
Erschienen: 25. November 2011 
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3833900245
ISBN-13: 978-3833900242
Originaltitel: Girl parts
Preis [D]: EUR 12,99
Preis [A]: EUR 13,40

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David Sun schaut online dabei zu, wie sich ein junges Mädchen vor aller Welt in ihrem Schlafzimmer umbringt.
Danach wird bei ihm vom neuen Schulpsychologen Gefühlsarmut festgestellt. Der Psychologe macht David daraufhin das Angebot, bei einem speziellen neuartigen Gefährtinnen-Programm mitzumachen.
Rose wird ihm dann frei Haus geliefert, denn sie ist kein normales Mädchen, sondern ein Roboter. Eine Gefährtin, geschaffen um den einen Jungen für immer und ewig zu lieben, auf den sie programmiert wurde. Rose ist nun dafür da, David zu lieben und ihm Sozialverhalten beizubringen, insbesondere das zwischen Jungs und Mädchen ...
Eine bittersüße Geschichte um das Bedürfnis nach Sex, Liebe und Freundschaft und die Frage: Was macht einen Menschen menschlich?


John M. Cusick lebt in Brooklyn und arbeitet als Agent bei Greenhouse Literary, wo er Bücher aus dem Genre Young Adult repräsentiert. 
Er ist der Autor der Bücher "Girl Parts" und "Cherry Money Baby" und gleichzeitig der Fiction-Redakteur des Literaturmagazins Armchair/Shotgun.
Er ist ein regelmäßiger Referent auf diversen Konferenzen und führt einen eigenen Blog unter der Adresse: www.JohnMCusick.com.

Die Handlung mit einem Roboter als Partner war mir persönlich zwar nicht ganz neu, aber dennoch fand ich das Buch ganz gut.
Meine anfängliche Begeisterung hat sich dann aber nach und nach ins Gegenteil gewandelt.
War die Handlung am Anfang noch gut nachvollziehbar (Gefühlsarmut, Gefährtinnen-Programm....), wurde sie im Lauf der Geschichte leider immer verwirrender.
Laut Klappentext sollte es im Buch um David, den sozial gestörten Sohn einer reichen Familie, und Rose, eine der Robotermädchen aus dem Gefährtinnenprogramm gehen.
Doch plötzlich kommt Charlie ins Spiel. Er ist der Sohn eines armen verrückten Botanikers und lebt auf der anderen Seite des Sees, an dem auch das Haus von Davids Eltern steht.
Bei ihm wird ebenfalls Gefühlsarmut festgestellt und der Psychologe empfiehlt auch ihm, am Gefährtinnen-Programm teilzunehmen, was er jedoch ablehnt.
So weit so gut....aber plötzlich passiert etwas zwischen David und Rose, die irgendwie anders ist als andere Gefährtinnen, und sie landet bei Charlie. 
Von da an ging es nur noch bergab mit der Geschichte. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass ein Robotermädchen sich plötzlich eine Gebährmutter und Eierstöcke wünscht, um dem Jungen auf den sie programmiert wurde zu gefallen....
Jedenfalls wurde die Geschichte immer verwirrender und während der Handlung hat mir irgendwie der rote Faden gefehlt.
Auch die Charaktere waren alle etwas eindimensional und blass, teilweise sogar unsymathisch gezeichnet. David ist ein Typ, der mit seinen Freunden abhängt und dabei massenweise Alkohol und Gras konsumiert, wenn er nicht gerade vor dem PC sitzt . Ihm geht es nur um Sex und dementsprechend enttäuscht ist er, dass die Gefährtinnen zwar "heiß" aussehen, aber keine Geschlechtsteile haben.
Charlie ist ein Typ, der sich von anderen abkapselt und am liebsten seine Ruhe hat. Er hatte eine Art an sich, die ihn mir als Charakter sympathisch gemacht hätte, wenn die Autorin ihm mehr Tiefe gegeben hätte.
Rose fand ich ganz interessant anfangs. Sie ist ein Robotermädchen, das speziell programmiert wurde. Nach einem Sturz ins Wasser ist ihre Programmierung jedoch fehlerhaft und sie ist in der Lage erste eigene Entscheidungen zu treffen. Trotzdem hängt sie noch an David und kann ihn nicht loslassen, ja will sich sogar für ihn operieren lassen. Spätestens da war es mit der Symathie auch wieder vorbei.
Es gibt auch noch diverse Nebencharaktere, die man aber gar nicht richtig wahrnimmt, da sie genauso beschrieben wurden wie ein Requisit, welches nur herumsteht, aber auf das man auch nicht verzichten kann.
Was mich auch gestört hat war der Fakt, dass es kein richtiges Ende gibt. Rose und Charlie werden verfolgt und plötzlich verschwindet Rose. Man weiß zwar wo sie gelandet sein könnte, aber der Leser wird total im Unlaren darüber gelassen, was im Endeffekt passiert.
Nur durch Recherchen meinerseit konnte ich dann herausfinden, dass es anscheinend eine Kurzgeschichte mit dem Titel "Abandon Changes: A Girl Parts Story" als Ebook gibt, die erzählt was mit Rose geschah. Leider ist diese nur in englischer Sprache erschienen.

Das Buch hatte eine interessante Grundidee, dessen Potential vom Autor leider in keinster Weise ausgeschöpft wurde.
Es fehlte ein roter Faden in der Handlung und die Charaktere kamen teilweise rüber, als würde man einen Laib Brot beschreiben. Auch das fehlende abgeschlossene Ende, welches nur als Ebook-Kurzgeschichte in Englisch erhältlich ist, hat mich sehr gestört.
Das Cover ist noch ganz nett gestaltet, aber ich denke nicht, dass ich noch einmal ein Buch von John M. Cusick in die Hand nehmen werde.

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